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Klimakonferenz in Paris: die zweite Woche hat begonnen

Aktuelles von der COP

08.12.2015

Die zweite Woche auf der Klimakonferenz hat begonnen und nun geht es wirklich ans Eingemachte: die jeweils zuständigen Minister aller Länder sind vor Ort und verhandeln die bisher noch zahlreichen umstrittenen Punkte. Frankreichs Außenminister Laurent Fabius hat den Zeitplan vorgestellt: bis Mittwoch soll der Vertragstext endgültig verhandelt werden. Am Donnerstag dann soll juristisch geprüft und in die fünf Sprachen der UN übersetzt werden. Freitag soll das Ganze verabschiedet werden. Ob dann die Delegierten tatsächlich am Samstag in der Früh nach Hause fliegen, wird sich zeigen. In den letzten Jahren war es schon fast gute Sitte, weit über den Freitag hinaus zu verhandeln.

Um den gesamten Prozess zu beschleunigen hat der französische Verhandlungsleiter Fabius vier Untergruppen mit je zwei Moderatoren eingesetzt. Dort soll nun gezielter verhandelt werden. Einer der eingesetzten Moderatoren ist unser Staatssekretär im Umweltministerium Jochen Flasbarth. Er wird seine Sache bestimmt gut machen.

Streitpunkte gibt es noch viele, aber vor allem diese müssen in den Arbeitsgruppen abgeräumt werden:

Wie soll zwischen den Ländern differenziert werden?

Bisher gibt es noch die schon etwas angestaubten Unterscheidungen zwischen Industrie- und Entwicklungsländern. So gilt Saudi-Arabien offiziell als Entwicklungsland und würde somit zu viel weniger Klimaschutz verpflichtet werden als zum Beispiel Griechenland, was als Industrieland eingeordnet wird. Auch beim Thema Transparenz gibt es noch Streit. Industrieländer sollen sehr genau berichten, wie viel CO2 sie jährlich ausstoßen. Entwicklungsländer müssen das so noch nicht. Da muss aber Gleichheit her. Unterstützt werden können Entwicklungsländer natürlich auch mit der entsprechenden Technologie und dem Aufbau einer ordentlichen Verwaltung.

Wie soll das langfristige Zwei-Grad-Ziel erreicht werden?

Gerungen wird auch noch um die Überprüfungsmechanismen und um die schrittweise Verschärfung der Minderungsziele. Nach bisherigem Stand der selbstgesteckten Ziele der einzelnen Länder wird das sog Zwei-Grad-Ziel nicht erreicht werden. Deshalb ist es wichtig, dass regelmäßig überprüft und dann auch die CO2-Einsparungen weiter erhöht werden. Im Moment stehen da noch fünf Jahre pro Überprüfungszeitraum, viele Experten plädieren jedoch für kürzere Zeiträume.

Was soll kurzfristig in den nächsten Jahren passieren?

Das geplante Abkommen tritt im Jahr 2020 in Kraft. Wichtig ist jedoch, dass auch schon vor diesem Zeitpunkt kräftig das Klima geschützt wird. Denn: um das Zwei-Grad-Ziel zu erreichen muss der Höchststand der Emissionen schon vor 2020 erreicht werden. Das heißt, dass schon in den nächsten Jahren der weltweite CO2-Ausstoß wieder sinken muss.