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Kampf gegen Ebola-Epidemie muss auch personell verstärkt werden

26.09.2014

Nationale und internationale Maßnahmen zur Eindämmung von Ebola konzentrieren sich vor allem auf materielle Hilfe. Diese ist wichtig. Was jedoch fehlt, ist qualifiziertes Personal in allen Bereichen. Deshalb muss schon jetzt daran gedacht werden, wie auf derartige Krisen künftig schneller und effizienter reagiert werden kann.

Diesbezüglich äußerten sich Frank Schwabe, Sprecher für Menschenrechte und humanitäre Hilfe und Stefan Rebmann, stellvertretender entwicklungspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion:

„Die dringend nötige Hilfe für die Menschen in Westafrika ist national wie international endlich angelaufen. Die Bundesregierung hat nicht nur ihre finanzielle Hilfe massiv erhöht, sondern wird mittels einer Luftbrücke technische Ausrüstung und medizinische Hilfsmittel in die betroffenen Regionen schicken. Diese Hilfe ist überlebenswichtig.

Materielle Hilfe muss von personeller Hilfe begleitet werden – sei es für den Aufbau von Gesundheitsstationen, sei es für die medizinische und pflegerische Arbeit. Deshalb ist es unverzichtbar, auch Freiwillige einzubinden. Allein das Deutsche Rote Kreuz benötigt 170 Personen aus dem medizinischen Bereich. Alle Anstrengungen, technisch und medizinisch qualifizierte Helferinnen und Helfer zu finden, müssen unterstützt werden. Es spricht für die Hilfsbereitschaft in unserem Land, dass sich auf die ersten Aufrufe hin so viele Menschen gemeldet haben. Die Politik muss jetzt die rechtlichen Grundlagen für ihren Einsatz schaffen.

Auf den Ausbruch der Ebola-Epidemie ist zunächst nicht schnell und wirksam genug reagiert worden. Aus dieser Erfahrung müssen Konsequenzen für die Zukunft gezogen werden. Zum Beispiel muss der Auf- und Ausbau robuster Gesundheitssysteme in Entwicklungsländern vorangetrieben werden. Dies muss mehr beinhalten als die Einrichtung von Gesundheitsstationen und den Bau von Kliniken. Aufklärungs- und Impfkampagnen müssen stärker in den Fokus rücken. Ohne deutlich mehr Mittel für den Gesundheitsbereich in Entwicklungsländern wird dies nicht möglich sein. Auch muss geprüft werden, ob der Aufbau eines Pools von Fachkräften zur Bewältigung derartiger Katastrophen sinnvoll sein kann.

Im gemeinsamen Antrag „Deutschlands Beitrag zur Eindämmung der Ebola-Epidemie“ hat die Koalition die deutsche Hilfe gewürdigt und im Falle einer Ausweitung der Epidemie eine Erhöhung der Finanzmittel gefordert.“