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Frank Schwabe zu Gast bei Markus Lanz

07.04.2021

Am Dienstagabend war der Bundestagsabgeordnete Frank Schwabe zu Gast in der Talkrunde von Markus Lanz. In der ZDF-Talkshow sprach Schwabe zu der sogenannten „Aserbaidschan-Connection“ der CDU/CSU. Zuletzt waren mehrere Korruptionsfälle von Politikern der Union bekannt geworden.

Zu den weiteren Gästen zählten neben Journalist Hajo Schumacher und Virologin Helga Rübsamen-Schaeff auch der potenzielle Kanzlerkandidat der Union: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder wurde per Video hinzugeschaltet. Nachdem Lanz Söder zunächst zu den Themen Coronastrategie, Laschets Vorschlag eines Brückenlockdowns und dem Duell um die Kanzlerkandidatur ins Kreuzverhör genommen hatte, blieben die drei Studiogäste plus Moderator Lanz die restliche Zeit unter sich.

Im letzten Drittel ging es dann um Schwabes Kampf gegen Korruption. Für Schwabe war die Aufzeichnung der Show trotz seiner langen Zeit im Bundestag eine ungewöhnliche Situation: „Das ganze Set ist kleiner, als man denkt. Das Studio ist dunkel gehalten, die Kameraleute und das Produktionsteam sieht man vom Stuhl aus gar nicht. Und logischerweise ist es ohne Publikum etwas ganz anderes.“ Die Atmosphäre sei aber trotzdem „familiär“ gewesen. „Aber dir ist natürlich trotzdem bewusst, dass du im Zweifelsfall gleich 75 Minuten lang vollständig ausgeleuchtet wirst“, so Schwabe.

Diese Befürchtung war aber ungerechtfertigt. Lanz schien ernsthaft beeindruckt von Schwabes langjährigem Einsatz für mehr Transparenz. In der Vorwoche wurde eine Rede Schwabes im Bundestag eingeblendet, in der er der Union vorwarf, nicht konsequent genug gegen die eigenen Korruptionsfälle vorzugehen. Als Gast beschrieb er dann, wie solche Korruptionsfälle überhaupt funktionieren. „Es wird erst einmal angetestet, ob jemand empfänglich für Korruption ist“, sagt Schwabe. „Wenn ein Abgeordneter die ersten kleinen Geschenke annimmt, werden daraus mit der Zeit immer größere Sachgeschenke und Geldbeträge. Auch von der Aussicht auf Macht lassen sich diese Leute dazu verleiten.“

Nicht jedem gefiel seine offene Forderung für mehr Transparenz. „Bei all dem muss man sich bewusst sein, dass sich diese Sendung auch eine ganze Reihe von Rechtsanwälten anschauen“, erklärt er. „Der Anwalt eines bereits zurückgetretenen Abgeordneten hat sich auch kurz vor der Aufzeichnung bei dem Produktionsteam gemeldet mit dem Versuch der Einschüchterung. Die Berichterstattung sollte verhindert werden.“

Doch Schwabe wird sich davon nicht einschüchtern lassen und fordert weiterhin ein entschlosseneres Eintreten gegen Korruption. Auf Twitter wurde er dafür bereits zum möglichen Kanzlerkandidaten erklärt. Seine Antwort folge prompt – mit einem Augenzwinkern: „Wir haben ja schon einen. 2025 denke ich drüber nach. Wenn Olaf Scholz dann nicht als Kanzler weitermacht.“