Fracking gibt es auf absehbare Zeit in Deutschland nicht

26.03.2014

Zu den Forderungen des EU-Kommissars Günther Oettinger Fracking in Deutschland zu ermöglichen äußert sich der zuständige Berichterstatter der SPD-Bundestagsfraktion Frank Schwabe MdB:

"Fracking wird es auf absehbare Zeit in Deutschland nicht geben. Die Forderungen des Koalitionsvertrags nach einer nicht wassergefährdenden Lösung sind schlichtweg nicht gegeben. Alle Versprechen einer solchen Lösung - insbesondere gegeben vom ExxonMobil-Europachef Kalkoffen - sind nachweisbar gebrochen worden.

Über ein ins Gespräch gebrachtes behördlich und wissenschaftlich begleitetes Probevorhaben kann durchaus dann nachgedacht werden, wenn Fracking ohne wassergefährdende Stoffe möglich ist. Aber ganz gewiss erst dann. Dieses wäre dann von einem intensiven öffentlichen Beteiligungsprozess begleitet. Das würde jedenfalls unser Wissen über die Auswirkungen von Fracking deutlich erhöhen und neue Entscheidungen in alle Richtungen ermöglichen. Im Lernprozess sind wir noch eher am Anfang als am Ende. Zur Eile besteht weiterhin keine Notwendigkeit.

Die Gaswirtschaft sollte ein Interesse an einem geordneten Verfahren haben, das höchste Sicherheitsmaßstäbe in den Mittelpunkt rückt. Nur so sind bisherige konventionelle Gasförderungen mit ergänzendem Fracking zu ermöglichen. Neues Fracking im Schiefergestein wird es im Gegenzug jetzt nicht geben. Insofern ist Fracking sicherlich nicht die Antwort auf die Krise mit Russland.

Fracking ist die Lösung auch deshalb nicht, weil diese Förderung heute gar nicht zur Verfügung stünde und die realen wirtschaftlichen Fördermöglichkeiten im Bezug zur vorhandenen Menge durchaus begrenzter sind als oft suggeriert wird. Wer allerdings perspektivisch unabhängiger von russischem Gas werden will, der muss vor allem auf eine konsequente Energiewende setzen, die bisherige heimische Förderung unter hohen Umweltauflagen weiterentwickeln und die Importanteile noch stärker auf mehrere Länder verteilen."