Wut und Trauer müssen umgehend zum Handeln führen

19.04.2015

Anlässlich der neuerlichen Flüchtlingskatastrophe auf dem Mittelmeer fordert der Sprecher für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Frank Schwabe eine umgehende Rettungsmission in Nachfolge der vormaligen italienischen Initiative "Mare Nostrum":

"Auf dem Mittelmeer spielen sich Tragödien ab. Tausende Menschen sterben jedes Jahr. Dass die EU dabei einfach zuschaut macht mich traurig, aber auch wütend. Das Schwarze-Peter-Spiel muss umgehend beendet werden. Es ist doch absurd, dass dieselben Flüchtlinge, die bei Ankunft in Europa Asyl- oder Bleiberecht bekommen, von der EU nicht vor dem Ertrinken gerettet werden.

Wer sich die Zahlen anschaut, die aktuellen Katastrophen betrachtet oder einfach mal mit Flüchtlingen redet, begreift, dass die Menschen unabhängig von einer Rettungsmission kommen. Ein Nachfolger von "Mare Nostrum" ist gerade kein Anreiz für weitere Flüchtlinge, sondern ein Gebot der Menschlichkeit.

Die EU braucht eine andere Flüchtlingspolitik, die jetzige ist gescheitert. Der Bundesinnenminister ist gefordert diese durchzusetzen. Die Bundesregierung muss im Kreis der 28 EU-Staaten umgehend für eine neue Rettungsmission sorgen. Dass Handelsschiffe und private Initiativen jetzt die Menschen retten ist bewundernswert und beschämend für die politischen Akteure zugleich. Wer jetzt nicht handelt macht sich unterlassender Hilfeleistung schuldig." ​