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Urteil erwartet: Schwabe fordert Freispruch für Hozan Canê

Am morgigen Prozesstag in der Türkei kann mit einem Urteil im Fall der Kölnerin Hozan Canê gerechnet werden. Frank Schwabe fordert den Freispruch und die Aufhebung der Ausreisesperre in dem politisch motivierten Gerichtsverfahren.

13.07.2021

Frank Schwabe, Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion für Menschenrechte und humanitäre Hilfe, ist überzeugt: „Hozan Canê ist unschuldig. Sie muss daher freigesprochen und ihre Ausreisesperre aufgehoben werden. Mehr als 1100 Tage schon wird Hozan Canê in der Türkei festgehalten und darf das Land nicht verlassen. Die Vorwürfe gegen sie sind an den Haaren herbei gezogen und das Verfahren politisch motiviert. Es fällt schwer mit anzusehen, wie Hozan Canê unter dem jahrelangen Prozess leidet. Dies muss morgen ein für alle Mal enden.

Fast genau vor einem Monat wurde Canês Tochter Gönül Örs in der Türkei zwar zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt, die Ausreise jedoch ermöglicht. Nun ist Hozan Canê an der Reihe. Mein Ziel ist es, dass Mutter und Tochter sich schon bald wieder in Deutschland in die Arme schließen können.“

Die deutsch-kurdische Sängerin Hozan Canê wurde im Juni 2018 während des türkischen Präsidentschaftswahlkampfes festgenommen und saß seitdem im Istanbuler Frauengefängnis Bakırköy in Untersuchungshaft. Seit Oktober 2020 darf sich Canê zwar wieder frei bewegen, die Türkei allerdings nicht verlassen. Auch ihre Tochter Gönül Örs wurde im Mai 2019 beim Versuch, Canê zu besuchen, festgenommen. Am 15. Juni 2021 verurteilte ein Istanbuler Gericht Gönül Örs zu zehn Jahren und sieben Monaten Haft, doch hob die Ausreisesperre aus. Gönül Örs reiste daraufhin nach Köln, wo sie nun auf ihre Mutter wartet. Die türkische Justiz beschuldigt beide Frauen unter anderem der Terrorpropaganda für die kurdische Arbeiterpartei PKK.

Frank Schwabe setzt sich im Rahmen des Programms „Parlamentarier schützen Parlamentarier“ (PsP) des Deutschen Bundestags für Hozan Canê und ihre Tochter Gönül Örs ein.