Tief enttäuschendes Ergebnis – Hozan Canê darf weiterhin nicht ausreisen

20.10.2020

Kein Freispruch in der Türkei: Hozan Canê darf weiterhin nicht nach Deutschland ausreisen.

Sie ist heute vor dem türkischen Gericht nicht freigesprochen worden und muss somit vorerst in der Türkei bleiben. Der Bundestagsabgeordnete Frank Schwabe fordert den Freispruch der Angeklagten.

Frank Schwabe, Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe, zeigt sich tief enttäuscht über das heutige Ergebnis: „Ich habe heute fest mit einem Freispruch für Hozan Canê gerechnet. Hozan Cane bleibt aber leider Opfer einer willkürlichen Justiz in der Türkei. Ende September gab es einen ersten Durchbruch. Am 30. September wurde sie aus dem türkischen Frauengefängnis Bakırköy entlassen. Dies war auch höchste Zeit, denn nach über 2 Jahren Haft war Hozan Canê gesundheitlich angeschlagen. Die Gerichtsverfahren stellen weiterhin eine hohe psychische Belastung für sie dar. Hozan Canê hat kein Verbrechen begangen, die türkische Justiz muss sich nun endlich eingestehen, dass Hozan Canê zu Unrecht inhaftiert wurde. Sie muss so schnell wie möglich freigesprochen werden und die Möglichkeit erhalten, nach Deutschland zurückzukehren.“

2018 wurde die deutsch-kurdische Sängerin Hozan Canê von einem türkischen Gericht zu einer langen Gefängnisstrafe verurteilt. Ende September wurde sie aus der Haft entlassen. Allerdings darf sie, genauso wie ihre Tochter Gönül Örs, immer noch nicht ausreisen. Frank Schwabe setzt sich im Rahmen des Programms Parlamentarier schützen Parlamentarier (PsP) des Deutschen Bundestags für Hozan Canê und ihre Tochter Gönül Örs ein.