Kindersoldaten brauchen unsere Unterstützung

Red Hand Day erinnert an Schicksal von Kindersoldaten

11.02.2016

Das Leid der Kindersoldaten wird noch immer zu wenig beachtet. Dies gilt auch für den syrischen Bürgerkrieg, in dem die Konfliktparteien selbst Kinder unter zehn Jahren an die Waffe zwingen. Weltweit kämpfen 250.000 Jungen und Mädchen in Armeen und Milizen. Der morgige Red Hand Day erinnert an ihr Schicksal. Menschen auf der ganzen Welt zeigen ihre Solidarität mit Kindern im Kriegseinsatz, indem sie rote Handabdrücke sammeln.

„In Syrien sind es vor allem die islamistischen Milizen, die Kinder in den Krieg schicken. Viele sind entführt und gezwungen worden, für die Milizen zu arbeiten und zu kämpfen, auch als Selbstmordattentäter. Dieses Los teilen sie mit ihren Brüdern und Schwestern in anderen Staaten, z.B. im Irak, im Jemen, in Somalia, im Südsudan und Sudan. In Myanmar sollen es viele Tausende sein.

Der Einsatz von Kindersoldaten ist grausam und unmenschlich; zurecht gilt er als schweres Kriegsverbrechen. Kinder, denen es gelingt, einem solchen Leben zu entkommen, sind zutiefst traumatisiert. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass sich auch unter den syrischen Flüchtlingen in Deutschland ehemalige Kindersoldaten befinden – mit oder ohne Familie. Es muss sichergestellt werden, dass diesen Kindern und Jugendlichen der Familiennachzug gestattet wird. Nur mit familiärer und psychotherapeutischer Unterstützung haben sie eine Chance auf gesellschaftliche Resozialisierung.

Bereits im Vorfeld des Gedenktages haben viele SPD-Abgeordnete rote Handabdrücke gesammelt. Diese sollen der UN-Sonderbeauftragten des Generalsekretärs für Kinder und bewaffnete Konflikte Leila Zerrougui übersandt werden. Mit der Aktion zeigen wir unsere Solidarität mit den Kindersoldaten. Über diese symbolische Aktion hinaus gilt unsere Sorge jedoch allen Kindern, die in Kriegssituationen leben und leiden. Es ist unsere menschenrechtliche und humanitäre Pflicht, uns sowohl im Ausland als auch in Deutschland für den Vorrang des Kindeswohls stark zu machen.“