Kampf gegen Ebola muss verstärkt werden

11.09.2014

Frank Schwabe, Sprecher für Menschenrechte und humanitäre Hilfe:

Die außer Kontrolle geratene Ebola-Infektion erfordert ganz dringend einen stärkeren Einsatz der internationalen Gemeinschaft. In Deutschland muss sich dies bei den laufenden Haushaltsverhandlungen in einem deutlich erhöhten Budget für humanitäre Hilfe niederschlagen.

„Die Lage in den betroffenen westafrikanischen Staaten ist dramatisch. Die bisherige Unterstützung weltweit, aber auch aus Europa und Deutschland reicht bei Weitem nicht aus. Laut „Ärzte ohne Grenzen“ sind vor allem Ebola-Behandlungszentren, Isolierstationen, mobile Labore, Schutzkleidung und qualifiziertes Personal dringend nötig. Es kann nicht sein, dass die internationale Gemeinschaft nicht in der Lage ist, zumindest die technische Ausrüstung zu beschaffen. Die Hilfe ist zu klein und kommt nur schleppend. Höchsten Respekt verdient das medizinische Personal für seinen selbstlosen Einsatz.

In dieser Notsituation kann Deutschland kurzfristig auch auf die Kapazitäten der Bundeswehr und die Bestände in den Katastrophenzentren der Kommunen zurückgreifen, wo entsprechendes Material vorhanden ist. Diese müssen natürlich in kurzer Zeit wieder aufgefüllt werden. Die WHO fordert dringend Unterstützung, muss aber gleichzeitig die eigene Effektivität verbessern. Für ihre Response Road Map benötigt sie in den nächsten sechs Monaten 490 Millionen US-Dollar. Die Bundesregierung hat bislang 1,4 Millionen Euro bereitgestellt und unterstützt deutsche Einrichtungen der Infektionsforschung. Wichtig sind vor allem schnell wirksame Soforthilfe-Maßnahmen, um die weitere Ausbreitung von Ebola zu verhindern.

Angesichts des Ebola-Ausbruchs und zahlreicher anderer humanitärer Katastrophen in der Welt muss das Budget für humanitäre Hilfe massiv ausgeweitet werden. Dies ist in den laufenden Haushaltsberatungen dieser Woche mehr als deutlich geworden. Wenn wir vor der Not der Menschen in Westafrika, aber auch im Nahen Osten die Augen nicht verschließen wollen, führt kein Weg daran vorbei.“